All in Reportage

SIZILIEN REISE II

Taormina, warum Taormina besuchen? Ein 10.000 Einwohner Städtchen verteilt auf über 200 Höhenmeter von der Isola Bella bis hoch zum antiken Amphitheater. Besuchermassen, die sich durch die engen Gassen quetschen, Prada Shops und Louis Vuitton-Läden im Wechsel mit Souvenir Geschäften, Eisdielen und italienischen Lebensmittelläden säumen die Wege zu den touristischen Pilgerstätten. Doch, es gibt Oasen der Ruhe…

SIZILIEN REISE I

3:52 Uhr, ich wache auf, warme, feuchte Luft klebt auf meiner Haut, bis die kalte Dusche mich erfrischt aufatmen lässt. Beeilung ist angesagt. Auf die Schnelle packe ich sämtliche Kamerakkus sowie Ladegeräte und Speichermedien in meinen Rucksack. „Natalie, wie weit bist du?“ Lass uns los! Ich hol schon mal das Auto.“ In der Morgendämmerung fahren wir durchs leer gefegte Catania zum Flughafen. Die leicht bröckelnden Fassaden prunkvoller Barock- und  Belle Époque-Häuser zeugen vom einstigen Glanz dieser eindrucksvollen Stadt, die auf dem Vulkangestein des Ätna gebaut wurde. Mietwagenabgabe, Check in, Gepäckkontrolle vergehen wie im Fluge, bis ich endlich neben Natalie auf meinem Sitz im Flieger in das Polster einsinke. Schon kurz nach dem Start übermannt mich der Schlaf. Im Weggleiten der Sinne, überkommen mich die Eindrücke der letzten zehn Tage hier in Sizilien…

MIDSOMMAR

Midsommar - Den längsten Tag des Jahres haben wir zum Anlass genommen, um den skandinavischen Zauber nach Hamburg zu bringen und den Abend mit einem gemütlichen Lagerfeuer-Lachs zu genießen.

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NIKO’S Lieblingsmesser

Wer Lust hat aus der Achse seines Porsches ein Santoku oder aus dem Bräter von Oma Luise und dem Spazierstock ihres Mannes ein Filetiermesser zu formen, der sollte sich bei Torsten melden. Ein toller Kerl. Er zeigt Euch wie ihr euer eigenes, ganz besonderes Lieblingsmesser baut.

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TALISKER ADVENTURE

Abenteuer in Sicht: Beim Talisker Adventure werden die Segel gehisst und es geht für ein exklusives Whisky-Tasting an den Grund des Meeres - ins Wattenmeer.

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Ich war der Kulturbeutel

Essengehen im Harz wird immer leichter! Im Hotel Rathaus in der kleinen Bergstadt Wildemann wird richtig große Küche geliefert. Die beeindruckende Küche allein ist eine Reise wert. Und bei der Gelegenheit die wunderbaren Bergwelt des Oberharzes kennenlernen.

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Weingüter in Portugal – Zu Gast bei Herdade do Rocim

„Man merkt ja das ihr Deutsche seid“, erwidert mir Pedro Ribeiro mit einem Schmunzeln auf den Lippen auf meine ausweichende Antwort, zu seiner Frage wann wir denn zu Mittag essen möchten. „ Unsere portugiesischen Fotografen, die unser Weingut hier im Alentejo besuchen, machen nur Klick Klick, Klick und 10 Minuten später haben die bereits ein Weinglas in der Hand und umgarnen Maria unsere Köchin. Ihr beiden dagegen seid nun schon seit mehreren Stunden hier, ohne auch nur ansatzweise nachgefragt zu haben.“

.... Wineries in Portugal - Visit Herdade do Mouchão .. Weingüter in Portugal – Zu Gast bei Herdade do Mouchão ....

Zerquetscht liegt sie in seiner Hand, schwarzroter Saft zieht sich an den Lebensadern seiner Handinnenfläche hoch und symbolisiert so auf schöne Weise die Symbiose aus Mensch und dem Produkt der Natur, welches ihm Ernährungsgrundlage ist. „Alicante Bouschet“, heißt die Traube, um die es sich hier dreht, halbdaumengroße Früchte mit kräftiger blauschwarzer Schale und einem dunkel-roten Fruchtfleisch, durch das sie sich von den meisten anderen Rebsorten unterscheidet, aus denen Rotwein hergestellt wird.

.... BRUNCH IN HAMBURG’S GRETCHENS VILLA .. Hamburg bruncht in Gretchens Villa ....

Lautes Knurren murrt mir aus Magen-Richtung entgegen. Ich hab Schmacht. Es ist halb Zehn am Morgen und schon jetzt könnte ich einen halben Acker verspeisen. Patrick blickt mich aus leidigen Augen an – ihm geht’s genauso. Zum Glück wartet ein Brunch-Tasting auf uns, praise the lord. Wahrscheinlich waren wir selten schneller auf unseren Rädern und auf Hamburgs Straßen

Etwas resigniert schließen wir sie wenig später in der Marktstraße ab. Kleine Wassertropfen perlen von unseren Kapuzen, die Hosenbeine fühlen sich unangenehm klamm an und aus einem monoton grauen Himmel weht unablässig feiner Sprühregen. Frühling sieht anders aus.

.... Portuguese Wineries – Visiting Quinta do Mouro .. Weingüter in Portugal – Zu Gast bei Quinta do Mouro ....

Dass wir, also Patrick und ich, für ein Foto mal einen Strommast raufklettern würden, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Bis wir die Quinta do Mouro im Norden des Alentejo besuchen. Das Weingut liegt nahe der Stadt Estremoz oder besser: Es fügt sich in die Landschaft. Das wird besonders deutlich, wenn man den Blick von oben hat. Das »maurische Landgut« gehört Miguel Viegas Louro – gelernter Zahnarzt, Winzer und entschiedener Exzentriker. Davon später mehr. 

.... Hamburg is brunching in the Alpenkantine .. Hamburg bruncht in der Alpenkantine ....

Morgenstund’ hat Gold im Mund. Ich bevorzuge Croissants. Manch einer weiß in den frühen Stunden ja nicht, wo hinten und vorne ist, ich bin absoluter Morgenmensch. Morgenmuffelei? Find ich doof. Warum ‘ne Schnute ziehen? Der Tag fängt gerade erst an! Viel besser noch: Es gibt Frühstück! Was schlägt schon ein frech-frisches Müsli, heißen Kaffee oder den Duft von buttrig-dampfendem Toast nach dem Dornröschenschlaf?

Hamburgs Best Coffee Shops – Hermetic Coffee Roasters

More Hermetic , less Political
Es ist kalt, windig und grau – ein typischer Tag in Hamburg also. Ich bin in der Sternstraße
mit Chiara verabredet. Ich wollte ihr doch noch einen Kaffeehotspot zeigen. Allerdings warte
ich schon seit 20 Minuten als mein Handy klingelt. „Wo ist das jetzt?“, fragt Chiara hörbar
irritiert. Ich habe Chiara in eine kleine Seitenstraße in der Schanze gelotst, wo mein
derzeitiger Lieblingsladen ist. Man muss das Ziel schon kennen um den kleinen Laden zu
finden, aber ich verspreche euch es lohnt sich! Ursprünglich war das „Less Political“ ein
Kunstprojekt. Eine Mischung aus Galerie und Café war das Ziel. Doch der Kaffee kam so gut
an, dass der Fokus bald mehr auf die Verbreitung von gutem Kaffee gelegt wurde –zum
Glück! Ihr kennt mich ja nun schon eine Wenig, deshalb könnt ihr euch vermutlich schon
denken, dass auch hier Specialty Coffee ausgeschenkt wird. Was soll ich euch noch zu
Specialty Coffee erzählen – viel beigebracht über Kaffee ich euch schon habe junge
Padawane.

.... Food. Blog. Meet. “Can I eat that one as well?” .. Food. Blog. Meet. SPEZIAL oder “Darf ich das auch noch essen?” ....

Eigentlich wollte ich nach drei Wochen Berufsschule den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Stattdessen knirscht unter meinen Füßen der Schnee, neben mir strömt die Saar und irgendwo im Hinterkopf hör ich Mama „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung“ schimpfen. Wobei sie auch am lautesten lacht, wenn Chevy Chase‘ Tochter in „Schöne Bescherung“ auf der Suche nach dem perfekten Weihnachtsbaum die Augen zufrieren.

 

Nennt mich Esel, Meckern auf hohem Niveau kann ich gut. Eigentlich sind wir Glückspilzchen: Als unsere Lieblings-Jungs Sascha und Torsten uns Mitte der Woche verkünden, wir hätten die letzten zwei Tickets für das Food.Blog.Meet. SPEZIAL am Wochenende gewonnen, ließen wir uns nicht zweimal bitten. Spontanität gehört schließlich zu unseren soft skills: Gefühlt Minuten (*zwei Tage*) nach den Neuigkeiten sitzen wir im BlaBlaCar, Schönheitsschlaf in Saarbrücken inklusive, und stehen nahezu überpünktlich unter drei gigantischen Elchköpfen im Empfangssaal des Schloss’ Saareck .

 

Hier, im zwischen 1902 und 1903 in Mettlach erbauten Schloss, das zwischendurch als Lazarett den Zweiten Weltkrieg überlebte und den Besatzungstruppen als Verwaltungsgebäude diente, bewirtet Villeroy & Boch, Mit-Sponsor der Veranstaltung, seit 1954 seine Gäste. In einer weitläufigen Parklandschaft an den Ufern der Saar gelegen trifft man im Inneren auf heimelige Rustikal-Romantik, gutsherrlichen Landhaus-Charme (Elche. Elche everywhere.) und dann war da auch noch diese Palmen-Tapete, die schon im Schloss hing, noch bevor Palmwedel verdammt cool waren.

 

Pünktlich um 12 Uhr knallen die ersten Korken, nach wundervoll herzlicher Begrüßung durch die Veranstalter Sascha und Torsten, Theres und Benni von Gerne Kochen und Simone von Villeroy & Boch starten wir leicht angetütert das erste Food.Blog.Meet. diesen Jahres.

 

Ginge es nach mir, hätte ich schon längst einen Kartoffelacker hinter der Hütte, aber das verstößt wahrscheinlich gegen die Eimsbüttler Flyness. Als bekennendes Kartoffel-Kid schwebe ich darum beim anschließenden Lunch im siebten Kartoffel-Himmel, als ein Teller voll goldig-dampfender Kartoffelpuffer vor meiner Nase auf den Tisch gleitet.

 

Beim Food.Blog.Meet. gibt’s auch diesmal Workshops galore. Im Back-Imperium im Untergeschoss laufen die Kenwood-Küchenmaschinen heiß, wir schälen Karotten, rubbeln Ingwer, verschwinden im Mehl-Stau und irgendwo hält immer irgendwer seine Kamera über die Schüssel. Man möchte meinen, man hätte es nicht mit Essen, sondern einem boxenden Papst in Badebuchse zu tun.

 

Mit bestem Fleisch aus nachhaltiger, artgerechter Haltung und regionalen Produktionsstellen möchte uns gleich darauf nebenan David Schrand von eatventure begeistern. Die Leidenschaft für gutes Fleisch, exotische Geschmäcker und das Interesse für dessen Herkunft haben ihn schon seit kleinem Steppke fest im Griff. Aus dieser Liebe zum Umami wuchs schließlich der Qualitäts-Fleisch-Versandshop eatventure. Gemeinsam mit Partnerin Greta Wagener, stellt er uns drei der zahlreichen Produkte vor und gibt außerdem hilfreiche Tipps zur richtigen Verarbeitung am heimischen Herd.

 

Ich als eher fleischlos-Glückliche bin hier passiv unterwegs, habe allerdings auch schon genug damit zu tun, mein imaginäres Kanu durch den Strom von Chiaras Sabberfluss zu navigieren.

 

Nach dem Essen ist ja sowieso vor dem Essen, warum also Pause machen? Spätestens seit ich die Gläser mit den sauren Gummi-Tierchen im Zimmer mit den Hipster-Palmen entdeckt habe, ist meine Bikini-Figur ohnehin über’n Jordan.

 

Tischmanieren sind nicht jedermanns Sache. Ich persönlich schaffe es seit 22 Jahren konsequent mich bei jedem Essen einzuklecksen. Nennt mich zurückgeblieben, vor einigen hundert Jahren war das nämlich auch nicht anders, mit dem Unterschied, dass ich damals mit einer Gabel endlich auch bei den coolen Kids hätte sitzen und mir mit dem Tischtuch einmal quer über die Schnute hätte wischen können. Das und den ein oder anderen Fun-Fact mehr zur europäischen Tischkultur hat Beatrice Schaar (Villeroy & Boch) für uns, während sie freudestrahlend zwischen den Tischen hindurch tänzelt und dabei einem Burgfräulein gepflegt den Rang abläuft. Völlig verzückt wäge ich gedanklich ab, ob ein Kidnapping-Versuch wohl durchgehen würde.

 

Zu Gin Tonic sagen wir grundsätzlich nicht Nein. Nennen wir es Einstellungskriterium. Am Abend hängen Chiara und ich allerdings so komatös in den Wolkenartigen Ohrensesseln im Kaminzimmer, dass wir es gerade so schaffen das Wasserglas anzuheben. Zumindest entkommen wir dem Brummschädel am nächsten Tag – so lassen sich die Marzipan-Verkostung von Lauenstein und das tolle Rapsöl, das uns Anja Gründer von ufop vorstellt, besser genießen.

 

Definitiv Höhepunkt des Treffens ist der Besuch des Villeroy & Boch Erlebniszentrums auf der gegenüberliegenden Uferseite der Saar. Für meine eigenen Vier-Wände hab ich seitdem nur noch halb vorwurfsvolle Blicke übrig. Wo ist der schnieke Stuck an MEINER Decke? Mosaikfliesen unter den Schuhen? Mops-Vasen? …Okay, streicht das, aber Stuck!Jetzt muss ich doch Prinzessin werden.


 

Nur zwei Tage und doch so viel passiert, ich könnte ewig schnacken. Stattdessen mach ich’s einfach mal wie Mönch Benedict von Nunzia 600 nach Christus und der gefühlt ersten Tisch-Knigge der Welt: Hinsetzen, Maul halten, Maß halten!

 

Vielen Dank für das wunderbare Wochenende und die vielen lieben Menschen, mit denen wir schlemmen durften!