Kimchi V - Mandu
Fotos: Nikolai Buroh
Food & Rezepte: Sadiah Salleh
Text: Karla Gottschow
Ich stehe in der Küche und vor mir zwei große Gläser des restlichen Kimchis. Ich bin ganz ehrlich: ich vermisse den Anblick von den vielen Einmachgläsern, welche gestapelt in einer Ecke der Küche stehen. Aber nun – das ist der Lauf der Dinge und ich höre Nelly Furtado melodisch singend in meinem Kopf: „Why do all good things come to an end?“ Warum, warum ist die Banane krumm. Es ist halt so. Wird Kimchi gegessen, ist Kimchi weg. Aber das hindert mich nicht daran die letzten Überbleibsel gebührend zu feiern. Und das tue ich wirklich, denn ich veranstalte eine Kimchi Party. Dafür wird eines der letzten Gläser geöffnet und in Null Komma Nix riecht die ganze Küche nach dem würzigen Geruch des Kimchis.
Der Kühlschrank quillt über. Vor ein paar Stunden war ich im Asia Markt und schleppte Tüten gefüllt mit feinen Leckereien nachhause. Es wird nicht nur selbstgemachte Dumplings mit Kimchifüllung geben. Dazu gesellen sich als Nachtisch Mochis – kleine Reiskuchen - in allen möglichen Varianten und Soju – ein alkoholisches Getränk aus Reis. Die ersten Gäste treffen ein und die Dumplings werden vorbereitet. Die Küche wird belebt von einem leckeren Geruch der angebratenen Teigtaschen, welche anschließend wohlig im Wasserdampf vor sich hingaren. Währenddessen trinken wir die köstliche Spirituose. Wir sitzen um den Küchentisch und füttern uns gegenseitig mit den leckeren Dumplings. Draußen stürmt der kalte hamburgische Wind und es zischt in den Fenstern. Hier drinnen ist es warm und die Kerzen tauchen den Abend in ein warmes Dämmerlicht. Schöner könnte es nicht sein. Ein Freund ist begeistert von der des Dumplings und fragt nach dem Rezept:
Mandu – Potsticker Dumplings
Zutaten: (für 4 Personen)
ca 25 Stück
Zubereitungszeit: 50 Min
Zutaten:
1 Packung Mandu Teigblätter (280 g)
300 g Hühnerbrust
100 g weicher frischer Tofu
130 g Kimchi
1 Frühlingszwiebel
1 kleine Knoblauchzehe
1 kleines Stück Ingwer
1 TL Stärke
2 EL helle Sojasauce
1 TL Zucker
1 EL Sesamöl
1 EL schwarzer Sesam
1 EL weißer Sesam
1 Bund Radieschen
1 TL Zucker
2 EL Apfelessig
1 gestrichener TL Salz
Pfeffer
Sauce
4 EL helle Sojasauce
2 El Ahornsirup
1 EL Reisessig
1 TL geröstetes Sesamöl
1 TL gerösteter Sesam
3 Stiele Koriander
2 EL Chili Öl
ZUBEREITUNG:
Mandu Teig im Kühlschrank auftauen lassen.
Hühnerbrust abbrausen, abtupfen und in einer Küchenmaschine fein hacken. Tofu mit der Gabel zerdrücken, Kimchi fein hacken, Frühlingszwiebel putzen und in feine Ringe schneiden. Knoblauch und Ingwer schälen und fein reiben. Die zerkleinerte Hühnerbrust mit Tofu, Kimchi, Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Stärke vermengen und mit Sojasauce, Zucker und Sesamöl würzen. Um die Füllung abzuschmecken, eine kleine Kugel formen, in der Pfanne anbraten und probieren, gegebenenfalls nachwürzen.
Radieschen putzen und je nach Größe halbieren oder vierteln. Apfelessig, Zucker, Salz und etwas Pfeffer mischen und die Radieschen damit marinieren. Alle Zutaten für die Sauce vermischen und beiseitestellen.
Jeweils 1 EL schwarzen und weißen Sesam auf einen Teller geben. 1 Teigblatt in die Hand nehmen, die Ränder mit Wasser befeuchten, 1 TL von der Füllung in die Mitte geben, Teig über die Füllung klappen und wellenartig festdrücken. Die Unterseite der Mandu anfeuchten und in den vorbereiteten Sesam tauchen, sodass der Sesam am Boden der Dumplings haften bleibt. Die fertigen Mandu auf eine bemehlte Arbeitsfläche legen.
Dumplings auf der Sesamseite in einer beschichteten Pfanne goldbraun anbraten. 1 Tasse Wasser in die heiße Pfanne gießen und sofort einen Deckel darauf geben, damit die Teigtaschen in dem entstehenden Dampf zu Ende garen. Die Mandu sind fertig, wenn keine Flüssigkeit mehr in der Pfanne ist.
Mandu mit der Sauce, den marinierten Radieschen, gehacktem Koriander und Chiliöl servieren.
